Gekämmte Baumwolle bezieht sich auf ein Baumwollgarn, bei dem kurze Fasern entfernt und längere Fasern geglättet oder parallel angeordnet werden. Dieser Prozess führt zu einem glatten Garn, das in hochwertigen Kleidungsstücken Verwendung findet. Es handelt sich um einen zusätzlichen Reinigungsprozess nach dem Kardieren, um weitere Verunreinigungen aus den Baumwollfasern zu entfernen.
Gekämmte Baumwolle ist eine Naturfaser, die für die Textilproduktion verwendet wird. Die Faser wird aus der Baumwollpflanze gewonnen. Diese wächst vor allem auf der südlichen Erdhalbkugel. Gekämmte Baumwolle ist qualitativer als herkömmliche Baumwolle. Sie sortiert durch ein bestimmtes Kämmverfahren nach besonders qualitativen Fasern.
Grundsätzlich besteht der Prozess der Baumwollproduktion aus einfachen, folgenden Schritten:
Baumwolle wird vor allem in China, Indien und Brasilien angebaut. Aber auch bei uns in Europa findet man einige Baumwoll-Felder. Die meisten davon in Griechenland. Hier sind die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit optimal für die Pflanze.
Sind die Pflanzen fast reif, werden sie entlaubt. Das sorgt dafür, dass man bei der Ernte ausschließlich die Frucht der Baumwolle erhält. Im Oktober beginnt die Erntezeit und kann bis zum Februar andauern. Das liegt daran, dass jede Pflanze unterschiedlich schnell reift.
Früher wurde mit der Hand geerntet. Heutzutage werden eher Erntemaschinen eingesetzt. Von Hand gepflückte Baumwolle ist jedoch immer noch sehr beliebt. Sie ist von besonders hoher Qualität, da nur die Baumwolle gepflückt wird, die auch wirklich reif ist. Erntemaschinen hingegen machen keine Unterschiede. Sie ernten sowohl unreife, reife als auch überreife Baumwolle.
In der Pflanze befinden sich kleine Samen. Sie werden im Anschluss an die Ernte von Maschinen entfernt. Anschließend wird die reine Baumwolle in gepressten Ballen an die Spinnereien geschickt. Hier wird sie gereinigt. Danach wird sie wieder in ihre einzelnen Fasern aufgeteilt und sortiert. Es entsteht ein Faservlies, das dann bereit für die Weiterverarbeitung ist. Dieser Prozess wird auch Kardierern genannt.
Hier beginnt das Kämmen der Baumwolle. Dabei werden mechanisch kürzere Fasern aussortiert. Übrig bleiben die langen Fasern. Sie gelten als qualitativer und widerstandsfähiger. Je häufiger gekämmt wird, desto qualitativer ist das Endprodukt.
Dann werden die Fasern zusammengesponnen. Dafür werden sie miteinander vermischt und anschließend gestreckt.
Grundsätzlich hat Baumwolle Eigenschaften, die sich perfekt für die Textilproduktion eignen. Ein T-Shirt, Pullover, Jacke, etc. aus Baumwolle zeichnet sich durch folgende Vorteile aus:
Auch für die Produzierenden hat das Material große Vorteile. Der Stoff kann einfach gefärbt werden. Und auch bei strapazierenden Produktionsprozessen hält das Material stand. Außerdem wird die Faser aus einer Pflanze gewonnen. Das macht sie zu einem nachwachsenden Rohstoff. Im Gegensatz zu Polyester, was künstlich gewonnen wird.
Bei gekämmter Baumwolle kommen große Vorteile hinzu. Denn das Kämmen macht das Material noch widerstandsfähiger. Es hält Wäschen besser stand. Das schützt Ihr Produkt beispielsweise vor Verformungen. Da es nicht so viele Faserenden gibt, ist der Stoff, den Sie am Ende erhalten, zudem weicher und glatter.
Durch seine hervorragenden Eigenschaften ist die Baumwolle vor allem für die Freizeitbekleidung sehr beliebt. Aber auch für Bettwäsche oder Handtücher wird dieser Stoff gern eingesetzt.
Heutzutage geht knapp ein Viertel der Faserproduktion auf Baumwolle zurück. Das bedeutet, dass jährlich über 25.000 Tonnen dieser Naturfaser produziert werden. Aber die Geschichte der Baumwolle geht noch viel weiter zurück.
Völker auf den unterschiedlichsten Teilen der Welt entdeckten nahezu zeitgleich den unglaublichen Wert dieser Faser für sich. Erste Aufzeichnungen über die Verwendung der Pflanze stammen aus Indien. Diese sind knapp 3000 Jahre alt. Dieses Garn verbreitet sich zusätzlich in Afrika, Amerika und Indonesien. Die Menschen begannen, es anzubauen. Sie nutzen es vor allem, um ihre Kleider herzustellen. Aber es wurde auch genutzt, um es gegen andere wertige Waren zu tauschen.
Im 12. Jahrhundert wurde Baumwolle auch in Europa immer beliebter. Venedig galt als der Ort für Baumwollhändler:innen. Das liegt vor allem daran, dass die Baumwolle aus Levante (Länder am östlichen Mittelmeer, östlich von Italien) bezogen wurde. Eine gute Verbindung mit dem Schiff nach Italien.
Ab dem 14. Jahrhundert kam die Naturfaser auch in Deutschland an. Vor allem Augsburg stand im Zentrum des Handels in Deutschland. Damals hatte der Stoff einen gleichen Wert wie Seide. Das kam daher, dass ohne die heutigen, modernen Maschinen die Herstellung noch viel aufwändiger war.
Mit der Industrialisierung wurde auch das Kämmen der Baumwolle üblicher und einfacher. Heutzutage kann man mithilfe moderner Maschinen die Kämmung in wenigen Schritten vornehmen. Dieses Verfahren hat sicherlich auch der Baumwolle zur Berühmtheit verholfen.
Heutzutage wird Baumwolle auf über 30 Millionen Hektar angebaut. China gilt dabei als führendes Anbauland, dicht gefolgt von Indien und den USA. Die Produktion findet hauptsächlich in Pakistan, Australien und Brasilien statt.